Venus Transit 8. Juni 2004

 

guck_transit
Heute war es soweit, bei klarer Sicht und größtenteils Wolken freiem Himmel konnte das seltene Phänomen von der Erde aus sehr gut beobachtet werden. Die Venus, unser Nachbarplanet, war auf der Sonne als kleiner schwarzer Punkt zu sehen. Sie zog ab 7.20 Uhr innerhalb von sechs Stunden von Ost nach West. Das kosmische Ereignis hatte noch kein heute lebender Mensch gesehen. Das letzte Mal war die Venus in dieser Weise im Jahr 1882 an der Sonne vorbeigezogen.

venustransit2004


Unten gibt es einige Informationen über dieses (für uns) einmalige Phänomen:
 

   
Der Ablauf dieses Ereignisses ist schematisch in der Skizze rechts dargestellt. Um 7:20:01 MESZ berührte die Venus den Sonnenrand und war 7:39:40 MESZ ganz vor die Sonne getreten. Die Mitte des Durchgangs tritt um 10:22:36 ein und um 13:04:04 berührt die Venus wieder den Sonnenrand. Kurz darauf, um 13:23:22 ist das Ereignis vorbei, die Venus ist von der Sonne verschwunden und nicht mehr zu sehen, bis sie in etwa 2-3 Wochen als Morgenstern wieder sichtbar wird.
 
   
Etwa alle 584 Tage überholt die Venus auf ihrer näher an der Sonne gelegenen Bahn die Erde und steht dann in Richtung Sonne am Himmel. Da die Venusbahn aber nicht genau in der Bahnebene der Erde liegt, läuft die Venus von der Erde aus gesehen meist etwas unterhalb oder oberhalb an der Sonne vorbei. Nur wenn die Venus zusätzlich auch noch in der Nähe der Bahnebene der Erde steht (Stellung 1 - 1), wie es am 7. Juni war und um den 8. Dezember der Fall ist, zieht sie als dunkle, kleine Scheibe vor die Sonne. Die letzten Venusdurchgänge fanden im Juni 1761 und 1769, und im Dezember 1874 und 1882 statt. Der nächste im Juni 2012 ist in Deutschland nicht zu sehen, hier ist erst wieder ein Venusdurchgang im Jahr 2117 zu beobachten.
 
   
Wenn man seine Hand ausstreckt, den Daumen anpeilt, und dann linkes und rechtes Auge abwechselnd schließt, so scheint der Daumen vor dem Hintergrund hin- und her zu springen. Dies nennt man den Parallaxeneffekt. Er ist umso größer je näher das Objekt (der Daumen) und je größer der Abstand der Basis A - B ist. Kennt man diesen Abstand, so kann man die Entfernung zum Objekt ausrechnen. Wir haben schon gesehen, dass die Venus sehr geeignet für Parallaxenmessung ist; bei einem Venusdurchgang versucht man daher, die Venus von verschiedenen Orten der Erde zu beobachten. So lässt sich der Abstand Erde-Venus mit relativ hoher Genauigkeit bestimmen. Über die Kepler-Gesetze erhält man dann auch alle anderen Abstände im Sonnensystem.
 
schemakonjunktionparallaxe  
Informationsquellen:  
Tagesschau  
Astronomische Vereinigung Karlsruhe e.V.  

 
Hier meine selbst geschossenen Fotos. Diese habe ich mit einer ganz normalen Digicam aufgenommen (Canon IXUS330). Um die entsprechende Vergrößerung zu erlangen, habe ich ein gewöhnliches 08/15 Fernglas mit 10-Facher Vergrößerung verwendet. (Nochmal danke an Klaus!!!) Mit dem 2-Fach Zoom der Kamera verfügte ich so immerhin über eine 20-Fache Vergrößerung! Leider konnte ich nicht den gesamten Venus Transit verfolgen, deshalb findet ihr hier nur Aufnahmen von ca. 10 bis 10:30 Uhr und von 14 bis 14:20 Uhr.

10:04
10:05
10:04
10:05
10:22
14:03
10:22
14:03
14:14
14:17
14:14, die Venus berührt den Sonnenrand
14:17, die Venus verläßt den sichtbaren Bereich
14:18
14:20
14:18
14:20, nur noch eine kleine "Beule" der Venus ist zu sehen. Der Venus Transit ist vorbei.

(volle Auflösung durch anklicken der Bilder)


 
Zum Fotografieren und beobachten "getuntes" Fernglas
 
   
   
   
   

 
 

ENDE! Wir sehen uns im Jahr 2117 ;-)